Notdienst

Während unserer Praxisöffnungszeiten melden Sie sich in einem Notfall telefonisch bei uns an. Wir können dann alles für Ihr Tier vorbereiten. Oder Ihnen, falls wir keine Kapazität frei haben, eine andere Praxis oder eine Klinik empfehlen, so daß Sie keine Zeit durch unnötige Wege verlieren.

Wir beteiligen uns aktiv am Tierärztlichen Notdienstring für Kleintiere im Rhein-Neckar-Raum. Derzeit 27 Praxen, eine Kleintierklinik, ein Kleintierzentrum und eine Ziervogel- und Reptilienpraxis sorgen für die Notfallversorgung rund um die Uhr. Weitere Informationen finden Sie unter www.tiernotdienst-rhein-neckar.de.

Zentrale Notrufnummer 0900 – 122 99 55

Über die zentrale Notrufnummer erreichen Sie an Wochenenden und Feiertagen zwischen 09.00 Uhr und 19.00 Uhr direkt die/den diensthabende/n Tierärztin/Tierarzt (Telefongebühren 1,99 €uro aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunknetze können abweichen, Überschüsse werden an Tierschutzprojekte gespendet). Zu den übrigen Zeiten läuft eine Durchsage mit den Telefonnummern der diensthabenden Tierkliniken, das sind derzeit die Kleintierklinik Frankenthal (Beindersheimer Straße 77, 67227 Frankenthal, Telefon 06233-77 08 20) und das Tierärztliche Zentrum an der Feuerwache (bis zum Verkauf an einen Investor war das Tierklinik Heidelberg, Dr. Maurer, Baumschulweg 10, 69124 Heidelberg, Telefon 06221-16 68 00). Bitte beachten Sie, daß die Tierklinik Frankenthal zwar rund um die Uhr besetzt ist, aber aus organisatorischen Gründen während der Notdienstzeiten für Tierbesitzer telefonisch nicht erreichbar. Unmittelbar nach Ihrem Eintreffen in der Klinik wird eine Triage durchgeführt, d.h. Ihr Tier wird nach Dringlichkeit und nicht in der Reihenfolge des Eintreffens behandelt.

Sämtliche Untersuchungen und Behandlungen müssen im Notdienst sofort beglichen werden (siehe unten). Vergessen Sie also nicht, neben dem Impfpaß und anderen medizinischen Unterlagen auch Bargeld und EC-Karte mitzunehmen. Proben von Kot, Harn oder Erbrochenem können bei der Notdienstbehandlung hilfreich sein. Lassen Sie sich bei Ihrem nächsten Besuch bei uns vorsorglich entsprechende Röhrchen bzw. Urinbecher mitgeben.

Es gibt keinen Rettungsdienst für Tiere wie für Menschen. Kommen Sie nach telefonischer Ankündigung so schnell wie möglich zu uns bzw. zum Notdienst. Bitte fahren Sie vorsichtig!

Was ist ein Notfall?

Eine starke Blutung, eine ernsthafte Verletzung, Bewußtlosigkeit, eine hochakute, schwerwiegende Erkrankung, unstillbares Erbrechen, anhaltende Krampfanfälle oder Probleme unter der Geburt sind Notfälle, die kurzfristig behandelt werden müssen. Das folgende, sehr anschauliche Plakat hat mir die Tierärztin Sarah Wagner aus Westerburg freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

Was ist ein Notfall?

Warum kostet es im Notdienst mehr?

Eine Rund-um-die-Uhr-Dienstbereitschaft ist aufwendig und sehr teuer. Selbst ohne Nachtdienste hat eine Praxis mit längeren Öffnungszeiten und Samstagssprechstunden höhere Kosten als eine Praxis mit weniger Öffnungszeiten. Eine hochwertige Ausstattung (Digitales Röntgen, Ultraschall mit Farbdoppler etc.) erhöht die Grundkosten auch für solche Patienten, die diese Geräte gerade nicht in Anspruch nehmen. Sie selbst erwarten als Arbeitnehmer – zu Recht! – die Bezahlung ihrer Arbeitszeit einschließlich Zuschlägen für Ihre Nacht- oder Feiertagsarbeit. Jeder Handwerker stellt außerhalb seiner üblichen Geschäftszeiten höhere Rechnungen (vielfach bereits ab Freitag mittag). Besonders teuer sind erfahrungsgemäß Schlüsseldienste, und dort arbeiten häufig Menschen ohne langjährige Berufsausbildung. Hingegen hat ein Tierarzt bzw. eine Tierärztin 5 Jahre studiert, evtl. anschließend promoviert und ggf. noch mehrere Jahre eine Fachtierarztausbildung absolviert.

Immer mehr Klinken in der Region haben aus Personalmangel und wegen des hohen Kostendrucks ihre Klinikzulassung zurückgegeben. Nachts, an Wochenenden und Feiertagen sind diese von der Klinik zum Tiergesundheitszentrum, Zentrum für Kleintiere oder zur (Fach)Tierarztpraxis umbenannten Einrichtungen nicht mehr durchgehend erreichbar. Sie als Tierbesitzer*innen haben dadurch immer mehr Probleme, im Notfall eine dienstbereite Klinik zu finden und müssen z.T. weite Wege fahren. Die Zusammenhänge beschreibt der Ulmer Tierarzt Ralf Rückert in seinem Blog. Eine kurze Information finden Sie auch auf der Seite des Tierärztlichen Notdienstrings.

Können Sie vorbeugen?

Gehen Sie beim Auftreten von Krankheitssymptomen rechtzeitig zum Tierarzt, vor allem wenn das Wochenende oder Feiertage bevorstehen. Warten Sie nicht, bis aus einer Bagatelle ein Notfall wird, der auch außerhalb der teuren Notdienstzeiten mehr Zeit, Aufwand und damit Kosten erfordert als bei rechtzeitiger Therapie. Sorgen Sie für umfassende Prophylaxe durch artgerechte Ernährung, ausreichende Bewegung sowie möglichst lückenlosen Impf- und Parasitenschutz. Lassen Sie vor allem chronisch kranke Tiere regelmäßig untersuchen, um plötzliche kritische Zustände gar nicht erst entstehen zu lassen. Konsequente Gesundheitskontrollen einmal im Jahr (bei alten Hunden und Katzen häufiger) sind auch für gesunde Tiere sinnvoll; wenn alles in Ordnung ist kann man durch regelmäßige Impfung gleichzeitig das Erkrankungsrisiko senken.

Ein wichtiger Schritt zur Vorbeugung beginnt bereits bei bzw. vor der Anschaffung Ihres Haustiers. Leider haben manche Hunde- und Katzenrassen eine Vielzahl angeborener Gesundheitsprobleme. Wenn ein Hund erst nach einer teuren Operationen halbwegs frei atmen kann, sollte man die Zucht dieser Rasse nicht fördern, indem man so ein Tier kauft. Das gilt natürlich auch für andere erbliche Gesundheitsprobleme und andere Tierarte. Die Nachfrage reguliert das Angebot! Das trifft auch für sogenannte Wühltischwelpen und die sogenannte Hundemafia zu. Erschreckend viele nach Deutschland importierte Hunde und Katzen stammen aus tierquälerischen Vermehrungsbetrieben. Zu früh von der Mutter getrennt, schlecht gefüttert, weder entwurmt noch durch Impfung geschützt, ohne sorgfältige Habituation (= Gewöhnung an Umgebungsreize) und Sozialisation (= Gewöhnung an Menschen, Hunde und andere Tiere) treten bei solchen Tieren körperliche und seelische Krankheiten auf. Diese sind allenfalls mit viel Aufwand behandelbar (das heißt Zeit, Nerven und nicht zuletzt Geld). Oft genug sind sie gar nicht heilbar. Vom Elend der hormongespritzten, dauergebärenden Muttertiere ganz zu schweigen. Teils werden solche Tiere zu stolzen Preisen als Rassehunde und -katzen verkauft, teils als Tierschutzfälle gegen Schutzgebühren vermittelt. Auch hier sorgt die Nachfrage für ein Angebot, das den skrupellosen Händlern Gewinnspannen wie im Drogenhandel verspricht, ohne daß sie auch nur annähernd so hohe Strafen riskieren.

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Dieses Foto stammt von 4Pfoten aus Polen. Mehr Bilder finden Sie unter https://www.wuehltischwelpen.de

Was können Sie selbst tun?

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